Von der Ellipse zur Ikone: Die „Baignoire“ von Cartier
Louis Cartier ließ mit der „Baignoire“ klassische Konventionen der Uhrmacherkunst hinter sich. Ihre elliptische Form und das gewagte Design machten sie zu einer Ikone. Heute erlebt die „Baignoire“ durch Musikerin Lou Doillon als Muse eine neue Blüte.

1912 bricht Louis Cartier mit den Konventionen der Uhrmacherkunst. Der Kreis war ihm zu konform, das Quadrat und Rechteck zu vorhersehbar. Statt sich an geometrische Dogmen zu klammern, schuf er eine neue, dehnbare Silhouette – eine elliptische Form, die an die geschwungene Harmonie einer Badewanne erinnert und damit den klassischen Zeitmesser in dynamische Architektur verwandelt. Diese revolutionäre Geste führte zu einer Uhr, die sich jeder traditionellen Zeitmessung entzog und sich stattdessen als tragbares Kunstwerk etablierte. 1958 formte sie sich zur „Oval Cintrée“, deren fließend geschwungenes Gehäuse sich wie ein Handschmeichler am Handgelenk fügt. 1973 wurde die Uhr dann unter dem Namen „Baignoire“ (frz. für Badewanne) bekannt, mit einem unverwechselbaren Volumen, gewölbtem Glas, römischen Ziffern und einem glatten Goldband. Seitdem wurde die „Baignoire“ in zahlreichen Varianten interpretiert, doch der unverkennbare Stil blieb stets erhalten.
Heute wird die Ikone neu belebt - durch Lou Doillon als Muse, Tochter von Jane Birkin, Halbschwester von Charlotte Gainsbourg, Bohemian par excellence. Eine Frau, die so elegant über Stilgrenzen hinwegflaniert, wie Cartier es mit Designkonventionen tut. Für sie ist die „Baignoire“ mehr als eine Uhr – sie ist ein Symbol für Liebe und besondere Momente. So erinnert sie sich, wie sie an ihrem 18. Geburtstag von ihrer Mutter ihre erste „Baignoire“ erhielt – eine Geste, die ihre Begeisterung für die zeitlose Schönheit dieses Modells entfachte.
Die neue Kollektion übersetzt dieses Erbe in verschiedenen Varianten: etwa in ein Mini-Format in tiefem Schwarz, sattem Pflaume oder warmem Bronze oder beispielsweise in eine Gold-Version mit Edelsteinlünette und schimmerndem Perlmuttzifferblatt. Die neue „Baignoire“-Kollektion illustriert einmal mehr, was die Cartier zur Meisterin macht – die raffinierte Verschmelzung von Zeit und Zeitlosigkeit, von Funktion und Faszination, von Uhr und Schmuck.