Pose, Power, Provokation: Ellen von Unwerth bringt Glanz nach Dornbirn

Sie gehört zu den prägendsten Fotografinnen unserer Zeit. Ellen von Unwerth hat den weiblichen Blick in der Mode neu definiert. Das FLATZ Museum würdigt sie nun mit der Ausstellung „Shocking Pop“.

Von Yasmin El Mohandes

High Heels, Humor und ein Hauch Anarchie – so könnte man Ellen von Unwerths Stil beschreiben. Am 6. November 2025 eröffnet im FLATZ Museum in Dornbirn die Ausstellung „Shocking Pop“, eine Hommage an die deutsche Fotografin, deren Bilder seit Jahrzehnten das Verhältnis zwischen Mode, Weiblichkeit und Selbstinszenierung neu definieren.

Von Unwerth, 1954 in Frankfurt geboren, war einst selbst Model – bevor sie die Rollen vertauschte und hinter die Kamera trat. Ihre Fotografien sind farbgesättigte, oft überdrehte Fantasien, in denen Frauen nicht Objekte des Begehrens, sondern selbstbewusste Akteurinnen ihrer eigenen Geschichten sind. Zwischen Glamour und Ironie, Erotik und Empowerment, erzählt sie von Lust – an der Inszenierung, an der Freiheit, an der Weiblichkeit.

Bekannt wurde sie Ende der 1980er-Jahre mit der legendären Guess-Kampagne, die Claudia Schiffer in Schwarz-Weiß und Spitzenbustier zeigte – ein Bild, das Modegeschichte schrieb und von Unwerths Karriere beflügelte. Seither fotografierte sie Ikonen wie Rihanna, Lady Gaga, Kate Moss oder Britney Spears und arbeitete für Dior, Chanel und Vogue. Doch trotz Glanz und Prominenz bleibt ihr zentrales Thema die Selbstermächtigung der Frau. „Ich fotografiere Frauen als Subjekte, nicht als Objekte“, sagt sie.

Die Dornbirner Schau, produziert von WhiteWall Fotolabor, vereint zentrale Werkgruppen aus ihrer Karriere – von frühen Modefotografien bis zu aktuellen Serien. Kuratiert ist sie als visuelles Spektakel zwischen Pop und Provokation, zwischen Licht und Haltung.

Für Bürgermeister Markus Fäßler ist die Ausstellung ein kulturelles Statement: „Dornbirn hat sich in den vergangenen Jahren zu einem starken Ort für Gegenwartskultur entwickelt. Mit Ellen von Unwerth holen wir eine Künstlerin, die internationale Strahlkraft besitzt und zugleich den Zeitgeist seziert.“

Von Unwerths Weg war alles andere als vorgezeichnet: als Waise in Frankfurt aufgewachsen, Zirkusartistin, Model, schließlich Fotografin – eine Karriere aus Eigenwillen und Neugier. Ihre Arbeiten feiern diese Freiheit: verspielt, provokant, zutiefst weiblich.

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